Der Weg wird frei für Freiräume

Ein „Blaues Band“ (ein anthrazitfarbener Bodenbelag mit blauen Einstreuungen) sowie Alleebäume lassen nun den Altstadtbereich, über den Postplatz und das „Scharnier“ bis hin zum Kurbereich mit der Brunnenallee zusammenwachsen. Entstanden ist, eine räumliche und deutlich wahrnehmbare lineare Struktur zwischen den Stadtquartieren. Das „Scharnier wurde damit zum zentralen Element der stadträumlichen Verbindung. Das Zusammenführen der funktionalen Schwerpunkte der Altstadt und des Kurbereiches (z. B. Gastronomie, Einzelhandel, Verwaltung, Wellness) ermöglicht nun das gemeinsame vermarkten aller Einrichtungen entlang der "Brunnenmeile".

Der Weg von der Altstadt in den Kurbereich mit neuer Freiraumgestaltung: Verkehrsfläche wird zum Erlebnisraum (Foto: Stadt Bad Wildungen)

Die neue Wegebeziehung von der Altstadt über Postplatz und Scharnier bis zur Brunnenallee im Kurbereich bildet nun das „städtebauliche Rückgrat“ der Innenstadt Bad Wildungens. Diese Räume wurden umfassend neu und städtebaulich hochwertig als Straßen und Plätze mit Freiraumfunktion gestaltet. Die Grundlage für die Umgestaltung stellt das Ergebnis eines städtebaulichen Wettbewerbs dar. 

Besonderes Merkmal der Neugestaltung ist die Einrichtung eines verkehrsberuhigten Bereichs, einer sogenannten „Begegnungszone“ mit Tempo 20. Fließender und ruhender Verkehr nehmen auf der gesamten Länge des beruhigten Abschnitts (ca. 200 m) eine untergeordnete Rolle ein: Im einseitig als Allee gestalteten Verkehrsraum dominieren Freiraum- und Aufenthaltsfunktionen den öffentlichen Raum.

Der Bodenbelag der Aufenthaltsbereiche setzt sich vom restlichen Verkehrsraum ab und nimmt in seiner anthrazitfarbenen Gestaltung mit eingestreutem blauem Split das Identitätsmerkmal „Heil- und Trinkwasser“ der Stadt Bad Wildungen auf. Gestaltungselemente mit einem Bezug zum Wasser finden sich in unterschiedlicher Form im öffentlichen Raum bis in die Altstadt wieder. 

Auf der baumbepflanzten und mit Heckenstrukturen ausgestatteten Südseite sind kleinere Aufenthaltsflächen unterschiedlicher Gestaltung entstanden. So finden sich im Straßenraum Nischen mit einer hohen Aufenthalts- und Erlebnisqualität für alle Altersklassen (Kinderspiel- und Ruhebereiche, Wasserspiele). 

Die durchgängige Gestaltung ohne verkehrliche Barrieren macht aus seiner ursprünglichen Funktion als Verkehrsfläche einen öffentlichen Raum mit  ansprechender Freiraumqualität. 

Eine barrierefreie Gestaltung – an keiner Stelle beträgt die Steigung mehr als 6 Prozent – und die Integration einer Rendezvous-Haltestelle für den Öffentlichen Personennahverkehr (Stadtbus) in der Mitte des Scharniers runden die Gestaltung dieses vielfach genutzten Verkehrsraumes ab.

Die Brunnenallee am Abend (Foto: Stadt Bad Wildungen)
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