Aktive Kernbereiche in Hessen
Rund 30 Fachleute aus allen Teilen Hessens haben im Süden des Landes zwei außergewöhnliche Sanierungsprojekte erkundet: Das neue Stadthaus in Heppenheim und der "Gasthof zum Ochsen" in Grasellenbach konnten dank des Förderprogramms Aktive Kernbereiche nach langem Leerstand mit großem Aufwand umgebaut werden und sind wieder zu belebten Anlaufpunkten für die Bevölkerung geworden. Vertreter des Hessischen Wirtschaftsministeriums und der Hessen Agentur informierten die Experten vor Ort über die umfangreichen Maßnahmen und die vielfältigen Möglichkeiten der Städtebauförderungen im Land.
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Das Städtebauförderungsprogramm Aktive Kernbereiche in Hessen geht nach einer Laufzeit von 11 Jahren in eine weitere Phase. Die Nachfrage der Kommunen nach einer Unterstützung aus diesem Programm zur Stärkung und Vitalisierung ihrer Innenstädte und Ortszentren ist nach wie vor sehr groß. Die aus den Erfahrungen der letzten 11 Jahre gewonnenen Erkenntnisse werden für die Fortsetzung des Programms im Jahr 2019 genutzt. Nachdem im Jahr 2018 bereits neun neue Standorte aufgenommen wurden, sollen auch im Jahr 2019 weitere zusätzliche Standorte Fördermittel aus dem Programm erhalten.
Das Programm Aktive Kernbereiche unterstützt Maßnahmen, die unsere Zentren lebendig, vielfältig und unverwechselbar gestalten. Im Vordergrund stehen das Wohnen, eine stabile Wirtschaft in Kleingewerbe, Handel, Gastronomie und Dienstleistungen sowie moderne Infrastruktur- und Versorgungsangebote. Gefördert werden bauliche Maßnahmen, die bestehenden Wohnraum qualifizieren und barrierefrei entwickeln oder auch der Umbau von gewerblichen Leerständen zu Wohnzwecken. Energieeffizienz und Klimaschutz spielen dabei eine große Rolle, denn ein gesundes Stadtklima ist ein ebenso wichtiger Standortfaktor für Innenstädte wie kurze Wege, einladende Stadträume sowie Funktions- und Angebotsvielfalt. So ist es darüber hinaus mit der Förderung auch möglich, bessere Rahmenbedingungen für eine stadtverträgliche Mobilität zu schaffen. Weitere Schwerpunkte sind flankierende Maßnahmen, die das Wohnen, die Wirtschaft und das Wohlfühlen in der Innenstadt stärken: attraktive Grün- und Freiflächen, belebte öffentliche Räume, die zum Verweilen einladen, Familienzentren und kulturelle Angebote. Wer sich bewusst für den Standort Innenstadt entscheidet, der weiß auch die eigene Identität der Zentren zu schätzen, mit ihren ganz besonderen Angeboten an Kultur, Handel und Dienstleistungen. Das Programm Aktive Kernbereiche ruft alle Innenstadt- und Ortskernakteure auf, den besonderen Charakter ihres Standortes mit zu gestalten.
Fünf Programmschwerpunkte stehen bei der Förderung ab 2019 weiterhin im Vordergrund:
Das Programm versteht sich als Gemeinschaftsinitiative aller relevanten Akteure. Es ist von entscheidender Bedeutung, dass sich die maßgeblichen Akteure am Prozess beteiligen – als Ideengeber, als Multiplikator, aber auch als Träger eigener Initiativen. Das Programm sieht daher die Gründung Lokaler Partnerschaften vor.
Das partnerschaftliche Profil wird in Hessen insbesondere durch das Instrument Verfügungsfonds gestärkt. Mittlerweile haben mehrere Förderstandorte einen solchen Fonds, der sich aus Mitteln der Städtebauförderung sowie von Wirtschaft, Immobilien- und Standortgemeinschaften, Privaten und / oder zusätzlichen Mitteln der Kommune speist, eingerichtet. Erste Maßnahmen wurden gemeinschaftlich umgesetzt.