Wasser­sen­sible Stadt­ent­wicklung - Mehr Blau und Grün für unsere Städte!

„Wasser in der Stadt“ – da denken wir sowohl an verheerende Überflutungen als auch an ausgeprägte Trockenperioden in der Vergangenheit. Stärkere Regenfälle, längere Trockenperioden – der Klimawandel stellt unsere Städte vor neue Herausforderungen. Wie können wir unsere Städte widerstandsfähiger machen und gleichzeitig die Lebensqualität steigern? Wassersensible Stadtentwicklung oder das Schwammstadt-Konzept spielen hierbei eine zentrale Rolle.

Auch in der Städtebauförderung wird der Fokus zunehmend auf die Integration von Wasserflächen und grüner Infrastruktur in Stadtquartiere gelegt, um klimatische Herausforderungen zu bewältigen und urbane Erholungsräume zu schaffen.

Solche Maßnahmen fördern nicht nur den Überflutungsschutz und die Biodiversität, sondern tragen auch zur Verbesserung des städtischen Mikroklimas, der Aufenthalts- und der Lebensqualität in unseren Städten bei.

Welche Konzepte brauchen Städten und Gemeinden dafür? Wie funktioniert die Umsetzung? Welche Akteure sind gefragt? Wie können Hemmnisse bewältigt werden? Wer bietet Beratung an und welche Beispiele sind nachahmenswert?

Im Erfahrungsaustausch des Netzwerks Nachhaltige Stadtentwicklung in Hessen wurden Antworten auf diese Fragen diskutiert nach dem Motto – „Aus der Praxis für die Praxis!“

Arno Walz vom Büro bgmr Landschaftsarchitekten Berlin erläuterte das Schwammstadt-Prinzip und zeigte, wie es in der historischen Altstadt von Marburg implementiert werden kann.

Das Hessische Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) Wiesbaden mit dem Fachzentrum Klimawandel und Anpassung wurde von Frau Dr. Anna-Christine Sander vertreten. Sie stellte Datengrundlagen und Hilfestellungen für Kommunen vor, die vom Land Hessen angeboten werden.

Wichtig bei der wassersensiblen Stadtentwicklung ist vor allem die Zusammenarbeit verschiedener Fachdisziplinen wie der Stadt- und Landschaftsplanung sowie der Wasserwirtschaft. Frau Dr. Sonja Schlipf zeigte, wie das in Hamburg funktioniert. Sie berichtete über drei Jahre RegenInfraStukturAnpassung (RISA) und über viele kreative Projekte, die in der RISA Leitstelle in Hamburg umgesetzt werden. Die bisherige Gestaltung der Kanalisation wird dort neu gedacht.

Im Rahmen der wassersensiblen Stadtentwicklung sind auch Wasserspielplätze ein weiterer Baustein zur Klimaanpassung. Frau Dr.- Ing. Katrin Korth, Inhaberin des Büros Korth StadtRaumStrategien in Lichtenau, zeigte das Für und Wider von Wasserspielplätzen und die damit verbundenen Herausforderungen für Kommunen auf.

Die Veranstaltung wurde abgerundet mit einem Beitrag von Dipl.-Ing. Maya Kohte zum Thema „Die Stadt vom Wasser aus gestalten – Das Potential grün-blauer Infrastruktur“. Die Gefahren und die Chancen, die Fließgewässer für Städte bieten, standen dabei im Mittelpunkt.

Die Praxisbeispiele und Tipps machten insgesamt deutlich, dass wassersensible Stadtentwicklung vielfältige Aspekte beinhaltet. Die Vortragenden waren sich einig, dass wassersensible Stadtentwicklung nicht „nice to have“ ist , sondern eine Notwendigkeit für lebenswerte und gesunde Städte der Zukunft.

Veran­stal­tungs­ma­te­ri­alien

Als Mitglied des Netzwerks Nachhaltige Stadtentwicklung in Hessen haben Sie die Möglichkeit, die Veranstaltungsmaterialien (Präsentationen) zu erhalten. Kontaktieren Sie einfach die Geschäftsstelle des Netzwerks über die angegebenen Kontaktdaten. 

Programmflyer

(PDF / 4,51 MB)