Soziale Stadt: Offenbach am Main - Nordend

Offenbach am Main-Nordend (Foto: Stadt Offenbach am Main)

Im 65 Hektar umfassenden Nordend leben über 13.300 Menschen. Der Anteil der nichtdeutschen Bevölkerung liegt bei 48,8 % und ist wesentlich höher als der Durschnitt in Offenbach (34,3 %). Nahezu 75 % der Bewohner haben einen Migrationshintergrund. Wie für innerstädtische Quartiere häufig feststellbar ist der Anteil der Ein-Personen-Haushalte überdurchschnittlich hoch (56,1 %). Zudem gibt es überdurchschnittlich viele SGB II-Empfänger und eine hohe Arbeitslosenquote. Das Nordend ist ein typischer Innenstadtteil mit hoher Bevölkerungskonzentration, baulicher Verdichtung und Fluktuation. Es hat günstige Lagebedingungen mit einer sehr guten Verkehrsanbindung an die Offenbacher City, zum sich entwickelnden Hafengebiet und zur Stadt Frankfurt am Main. Insbesondere durch die Nähe zum aufstrebenden Kaiserleigebiet und zum Hafen, der sich in den letzten Jahren stark – zum Positiven - gewandelt hat, unterliegt auch das Nordend starken Veränderungen. So sind hier mittlerweile zahlreiche, im Kreativsektor tätige Unternehmen angesiedelt. Standortvorteile sind vor allem die verkehrsgünstige Lage sowie die Struktur eines gewachsenen Stadtteils, welche der Hafen nicht bieten kann. Das Zusammenwachsen beider so gegensätzlicher Quartiere wird zu einer maßgeblichen Zukunftsaufgabe der Stadt. Die größten Arbeitgeber des Quartiers sind der Energieversorger EVO sowie die vielzähligen Kreativunternehmen, welche sich in der ehemaligen Heyne Fabrik angesiedelt haben. Ein besonderes Markenzeichen des Quartieres ist die Offenbacher Messe, die hier ihren Standort hat.

 

Städtebaulich gesehen besteht ein Mangel an Spielplätzen, Frei- und Aufenthaltsflächen, vor allem öffentlichen Grünflächen; auch im Bereich der KITAs besteht eine Unterversorgung. Kennzeichnend ist ebenfalls eine nicht ausreichend gewährleistete Nahversorgung sowie die trennende Wirkung der Gewerbeeinrichtungen des Stadtteils. Der bauliche Zustand der privaten Wohngebäude weist Modernisierungsbedarfe auf; das Freiflächenpotenzial privater Grundstücke wird ungenügend genutzt. Private Höfe sind häufig voll versiegelt und mit verantwortlich für die deutliche Überwärmung des Quartiers. Im 2016 erstellten Masterplan der Stadtentwicklung bildet das Nordend einen Schwerpunkt der Betrachtung. Das Nordend bietet ein großes Potenzial für die Entwicklung als nachhaltiges Innenstadtquartier für Wohnen und Arbeiten.

 

Konzeptioneller Ansatz:

Hauptansatzpunkt der Maßnahme ist die Schaffung von Grünflächen und Begrünung des Straßenraums, insbesondere der als Alleen auszugestaltenden Wohnsammelstraßen, sowie die Umnutzung einer Gewerbebrache zu einem Park. Flankierend hierzu kommt die Förderung privater Maßnahmen zu Hof-, Dach- und Fassadenbegrünung. Eine Aufwertung des Goetheplatzes als Quartiersmitte soll erfolgen und die Vernetzung mit den Nachbarquartieren umgesetzt werden. Als weitere Schwerpunkte können die Schaffung von Spiel- und Sportangeboten und die Förderung des Fahrradverkehrs gesehen werden; bei weiter anhaltendem Bevölkerungswachstum ist zudem der Bau einer weiteren Kita zu prüfen. Die gewerbliche Struktur soll gesichert und die lokale Ökonomie weiterentwickelt werden. Die heute noch prägende lebendige Nutzungsmischung zwischen Wohnen, Handwerk und Kreativwirtschaft soll erhalten bleiben.

 

 

 


Fördergebiet

Fördergebiet Offenbach am Main-Nordend-Soziale Stadt (Plan: Stadt Offenbach am Main)
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