Anspruchsvolle Architektur als Ergebnis eines Architektenwettbewerbs

Foto: Trauzimmer im Dachgeschoss des NeubausFoto: Besprechungsraum im Dienstleistungszentrum
Oben: Trauzimmer / Unten: Besprechungsraum (Fotos: andreas secci architekturfotografie)

Das Projekt startete mit dem Ankauf der Liegenschaften durch die Stadt. Von Beginn an war klar, dass das alte Forsthaus, ein zweigeschossiges Gebäude mit Satteldach aus den 60er Jahren, im Hinblick auf die zukünftige Nutzung umfassend modernisiert werden musste. Die Stadt lobte daher einen Architektenwettbewerb aus, um alternative Ideen für die Modernisierung und den geplanten Neubau des Dienstleistungszentrums zu erhalten. 

Der anschließend umgesetzte Entwurf von Pool 2 Architekten besticht durch die Klarheit des Neubaus und durch ein hochwertiges Erscheinungsbild. Einen Kontrast zum ehemaligen Forsthaus bildet die Dach- und Fassadengestaltung mit modernen Faserzementplatten und beweglichen Verschattungselementen aus Holz. Das Fugenraster der Fassade kann als Bezug zu den strukturierten Fachwerkhäusern der Stadt interpretiert werden. An Traufe und Ortgang wurden keine Dachüberstände ausgebildet. Geschosshohe Gauben gliedern das Satteldach. Hochformatige Fenster sorgen für ausreichend Tageslicht im Inneren und zeigen nach außen Offenheit. Alles Kleinteilige des Nachbarhauses ist beim Neubau übersetzt in großzügige, städtische Formen. Moderne Architektur fügt sich hier harmonisch in die umgebende Bebauung ein (Vgl. A+D ARCHITECTURE + DETAIL 40 / 2013).

Foto: Empfangsbereich und BürgerbüroFoto: Austritt vor dem verglasten Giebel des Trauzimmers
Oben: Empfangsbereich / Unten: Austritt vor dem verglasten Giebel (Fotos: andreas secci architekturfotografie)

Das Dienstleistungszentrum ist barrierefrei gestaltet, insbesondere im Neubau, hier sind daher die kundenintensiven Bereiche untergebracht. Das sind im Erdgeschoss die Kultur- und Tourist-Info, die überregionale Zulassungsstelle sowie das Bürgerbüro. Im Obergeschoss sind das Standesamt, die Ehrenamtsagentur, die Seniorenbeauftragte und die Citymanagerin angesiedelt. Das großzügig gestaltete Dachgeschoss mit Loggia dient als Sitzungsraum und auch als Trauzimmer. Im Altbau befindet sich jetzt das Ordnungsamt samt Ordnungspolizei.

Foto: Einfahrt und Eingangsbereich
Detail des Eingangsbereichs (Foto: andreas secci architekturfotografie)

In die Planungen des Areals wurde darüber hinaus die Gestaltung des weiteren Umfelds einbezogen. Geplant sind die Anbindung und der Ausbau eines angrenzenden historischen Gebäudeensembles, in dem ehemals der Starthilfe Ausbildungsverbund Schwalm-Eder e.V. seinen Sitz hatte. Dieser zweite Bauabschnitt sieht auch einen direkten Durchgang von der Mühlenstraße zur Sandstraße vor und wird somit eine Verbindung der Altstadt zum Fuldaufer schaffen. Diese neue Wegeverbindung bezieht die alte Stadtmauer an der Mühlenstraße mit ein, die bisher für die Bürger kaum sichtbar war.

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