Das Quartier „Kelsterbach - Auf der Mainhöhe“ liegt im Südwesten der Stadt Kelsterbach zwischen Mainufer und Bahntrasse. Insgesamt umfasst es 12 Hektar Fläche, auf denen rund 1.200 Menschen leben. Die überwiegend öffentlich geförderte Wohnbebauung im Quartier stammt aus den 50er, 60er und 1970er Jahren.
Einen besonderen Entwicklungsbedarf hat das Quartier vor allem in Bezug auf die Wohn- und Lebensbedingungen, auf das Wohnumfeld und die Infrastruktur. Kinderbetreuungseinrichtungen sowie medizinische Versorgung fehlen in der Umgebung und es besteht ein Mangel an Spiel- und Nutzflächen für Kinder und Jugendliche. Außerdem führten fehlende Treffpunkte und Aufenthaltsmöglichkeiten im Außenbereich dazu, dass kaum Leben außerhalb der Wohnung stattfand.
Aufgrund dessen wurde das Quartier „Kelsterbach - Auf der Mainhöhe“ im Jahr 2014 in das Bund-Länder-Programm „Soziale Stadt“ (jetzt: Sozialer Zusammenhalt) aufgenommen. Mit der Prozesssteuerung wurde die ProjektStadt als externer Dienstleister von der Stadt Kelsterbach nach europaweiter Ausschreibung beauftragt.
Hierfür wurden verschiedene Entwicklungsziele verfolgt. Das Quartier ist aufgrund seiner Randlage im Südwesten der Stadt Kelsterbach sowie durch die Barrieren der Bahntrasse im Südosten und der Umgehungsstraße Staudenring im Süden von der restlichen Stadt abgegrenzt. Aufgrund dessen müssen bauliche Maßnahmen und Umgestaltungen durchgeführt werden, damit der Bevölkerung die Integration in das städtische-öffentliche Leben und der Zugang zu Kultur-, Freizeit und Bildungseinrichtungen vereinfacht wird. Das Quartier soll besser an die Stadt angebunden werden, damit der Entwicklung eines sozialen Brennpunktes entgegengewirkt wird.
Die Verbesserung des Bildungsangebotes und ein besserer Zugang zum Main für die BewohnerInnen sollen dazu beitragen, die Wohnqualität und Lebensbedingungen im Quartier zu verbessen. Auch soll das Image des Quartiers gewandelt werden. Der Ausbau des Infrastrukturangebotes und die Sicherung des preiswerten Wohnraums sind geplant. Weitere Ziele sind die Schaffung eines Mittelpunkts für das gemeinsame Leben und eines nachbarschaftlichen Netzes.
Vor diesem Hintergrund entstanden zahlreiche Projekte, wie z. B. die Errichtung eines Bürgertreffs mit Gemeinschaftsräumen sowie die Erstellung eines Freiflächenkonzeptes, die Schaffung barrierefreier Hauseingänge in Kooperation mit der Immobilieneigentümerin und die Umgestaltung der Unterführung Staudenring. Auch die Umgestaltung des Mainufervorlandes und der Kelsterbacher Terrasse wurden begonnen.
Bauliche, wirtschaftliche und soziale Maßnahmen sollen zu einer positiven Entwicklung des Quartiers beitragen. Das Wohnquartier der 50er, 60er und 70er Jahre soll gemeinsam mit Bewohnern und Immobilieneigentümern zu einem modernen, lebenswerteren und vielfältigen Stadtteil entwickelt werden.
Kelsterbach wurde von 2014 bis einschließlich 2019 aus dem Förderprogramm Soziale Stadt in Hessen gefördert.