Viernheim wuchs erst seit den 1950er Jahren vom Dorf zur Stadt und profitierte dabei von der Lage im expansiven Rhein‐Neckar‐Raum. In der Innenstadt finden sich daher noch heute dörfliche und städtische Strukturen gleichberechtigt nebeneinander. Die Situation des ohnehin schwachen Einzelhandels in der Kernstadt hat sich seit dem Bau und dem Ausbau des Rhein‐Neckar‐Zentrums am Stadtrand in den Jahren 1972 und 2002 immer mehr verschlechtert.
Nur noch 6 % der Einzelhandelsverkaufsfläche befanden sich in der Innenstadt. Dieser Funktionsmangel – gepaart mit einigen „Bausünden“ der 70er Jahre – hatte weitreichende Auswirkungen: Gebäude, ihre Fassaden und Schaufenster aber auch der öffentliche Raum wirkten veraltet, schlecht erhalten und wenig gepflegt. Bepflanzungen oder Grünflächen waren kaum vorhanden. Viele inhabergeführte Läden fanden keine Nachfolger, sodass Geschäfte schließen mussten. Außerdem war die Innenstadt wegen einer unklaren Verkehrsführung in engen Straßen schwer erreichbar. Deshalb wurde sie von der Bevölkerung nur wenig frequentiert.
Mit der Umsetzung des Programms Aktive Kernbereiche in Hessen ändert sich das. Städtisches Leben kehrt wieder ein. Dazu trägt ein umfangreiches Maßnahmenpaket in sechs Handlungsfeldern bei:
Ein neues Selbstverständnis entsteht und die Innenstadt wird aktiviert.