Der Umbau des öffentlichen Raumes

Innenstadtumbau in Viernheim (Skizze: HA auf Basis des Lageplans von bbz landschaftsarchitekten, bbz bern GmbH / Fotos: HA Hessen Agentur GmbH)

Am Anfang stand ein Wettbewerb. Ende 2010 lobte die Stadt einen offenen, einstufigen landschaftsplanerischen Realisierungswettbewerb aus. Gefordert waren Ideen für den Umbau der Fußgängerzone, die Umgestaltung des Rathaus‐Quartiers und des zentralen Platzes um die Apostelkirche. Im Frühjahr 2013 begannen die umfangreichen Bauarbeiten und stellten zunächst einen ersten Teil der Innenstadt – etwa 5.100 qm – für etwa 1 Jahr auf den Kopf. Im Sommer 2014 wurde der erste Bauabschnitt der Öffentlichkeit übergeben. Dieser Bereich hat ein neues Gesicht in Bezug auf:

 

  • Ausstattung: Robuste Bänke aus langlebigem Holz laden zum Verweilen ein und können bei Veranstaltungen abmontiert werden. Pflegeleichte Abfallbehälter aus Stahl und praktische Abstellgelegenheiten für Fahrräder schaffen Ordnung im Straßenraum. Neue Schilder und Hinweise verbessern die Orientierung.
  • Bäume: Im 1. Bauabschnitt wurden 22 Bäume von insgesamt rund 60 Bäumen– in der Nord‐Süd‐Achse schmalblättrige Eschen und in der Ost‐West‐Achse Gleditschien – linear gepflanzt. So sind die beiden Achsen gestalterisch differenziert. Darüber hinaus verschönern Pflanzkübel mit blühenden Büschen das Bild.
  • Licht: Fassaden und historische Gebäude werden angestrahlt. Neue Leuchten spenden Licht für Wege und Plätze, aber auch im Boden sind Leuchten integriert und bilden Lichtinseln unter Bäumen und Bänken. Die Apostelkirche erhält ein eigenes Lichtkonzept.
  • Bodenbelag: Einheitliche Werk‐ und Natursteinbeläge in allen Straßenräumen fassen diese optisch zusammen. Auf helle freundliche Farben wurde Wert gelegt. Das „Funktionsband“ und die „Flanierbereiche“ sind durch unterschiedlichen Belag gekennzeichnet. Davon heben sich die Platzflächen mit Granit in unterschiedlichen Formaten und Maßen ab.
Neue Ausstattung des öffentlichen Raumes in der Innenstadt (Foto: HA Hessen Agentur GmbH)

Darüber hinaus bietet ein verkehrsberuhigter Geschäftsbereich klare neue Verkehrsregelungen auf ca. 100 Metern. Ein Verkehrsentwicklungsplan sieht weitere Verbesserungen vor. Der öffentliche Raum wird im kurz vor der Fertigstellung stehenden 2. Bauabschnitt und ab Mitte 2016 im 3. Bauabschnitt weiter gestaltet. In der Planung befinden sich noch weitere Bauabschnitte.

Alle Projekte sind in einen Beteiligungsprozess eingebunden. Parallel wird ein Marketingkonzept umgesetzt. Aktionen wie „Treffpunkt Innenstadt“ und „Schatzkarte – Schätze der Innenstadt“, Veranstaltungen und Feste sowie kontinuierliche Öffentlichkeitsarbeit lenken die Aufmerksamkeit der Bevölkerung auf den Kern der Stadt. Und nicht zuletzt der Umbau selbst.

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