Historischer Hafen als neuer Herzschlag Bad Karlshafens

Die Umgestaltung beginnt mit der Hafenöffnung…

Das Herz der Stadt Bad Karlshafen begann am 11. Mai 2019 wieder zu schlagen – nach achtzehnmonatiger Bauzeit wurde der Hafen im Mittelpunkt der barocken Planstadt mit einem feierlichen Festakt wieder eröffnet. Damit wird der schiffbare Anschluss an die Weser wieder hergestellt, indem die Schleuse reaktiviert sowie das Umfeld des Hafenbeckens durch bauliche Maßnahmen umgestaltet wurde. Im Einzelnen geht es um die Unterquerung der Bundesstraße B 80 sowie die Wiederherstellung des Kanals zwischen der historischen Schleuse und einer neuen Vorschleuse im Hafenbecken. Der unterschiedliche Wasserstand der Weser und des Wassers im Hafenbecken macht eine Schleuse notwendig, die als Tor für die weitere städtebauliche Entwicklung der historischen Innenstadt um das Hafenbecken dient. Durch die Wiederherstellung der Schleuse ist es nun möglich, dass Sportboote und Schiffe in den neuen Hafen einfahren und anlegen können.

Mit der Hafenöffnung wird die Gründungsidee des Landgrafen Carl wieder erlebbar: Bad Karlshafen als Hafenstadt an der Weser – ein lebendiger Stadtmittelpunkt mit attraktivem Geschäftsbesatz zum Flanieren und Begegnungsmittelpunkt für Bewohnerinnen und Bewohner sowie Besucherinnen und Besucher.

Die Kosten für die Hafenöffnung samt Planungskosten und begleitender Maßnahmen wie Bau der Steganlagen und des Schleusenbetriebsgebäudes belaufen sich auf 9,599 Mio. Euro. Der städtische Eigenanteil beträgt 1,265 Mio. Euro. Die übrigen Kosten wurden durch Fördermittel der EU (EFRE), des Bundes (Nationale Projekte des Städtebaus) und des Landes (Städtebaulicher Denkmalschutz) übernommen.

… und endet mit einem lebendigen Hafenumfeld als zentraler Stadtmittelpunkt Bad Karlshafens

Durch die erfolgte Wiederöffnung des Hafens ist ein entscheidender Schritt für eine tragfähige Zukunft der Stadt Bad Karlshafen gelungen. Um eine ganzheitliche Aufwertung als attraktiven Lebensraum inmitten der historischen Barockstadt für Bewohnerinnen und Bewohner sowie Touristen zu ermöglichen, beginnt im Herbst 2020 bis voraussichtlich Ende 2023 die bauliche Umgestaltung des Hafenumfeldes.

Im Zuge der qualitätsvollen Instandsetzung des Hafenareals soll das historische Rat- und Packhaus am Hafen saniert werden. Das Gebäude ist stadtbildbestimmend und Wahrzeichen der Stadt. Heute ist das Gebäude Sitz der Stadtverwaltung und ein begehrter Veranstaltungsort. In einem ersten Schritt werden Dach und Fassade saniert. Diese Sanierungsarbeiten sollen bis Ende des Jahres 2023 abgeschlossen werden.

Daneben markiert die Umgestaltung des Hafenplatzes – eine zentrale Anlaufstelle für alle Menschen in Bad Karlshafen – einen wichtigen Meilenstein in der städtebaulichen Weiterentwicklung des Hafenareals. Dieser ist nun durch eine ebene und durchgehende Pflasterung barrierefrei nutzbar, stellt einen attraktiven Lebensraum durch einheitliche Baumpflanzungen oder Sitzelemente dar und kann somit den zukünftigen Nutzungsansprüchen des Hafens gerecht werden. Die Bauarbeiten wurden Ende 2021 abgeschlossen.

Die genannten Maßnahmen sind aufeinander abgestimmte Bausteine zur Wiederbelebung der denkmalgeschützten Gesamtanlage und stellen ein Gesamtkonzept für die Sicherung und Weiterentwicklung der städtebaulichen Qualitäten und Zusammenhänge Bad Karlshafens dar. Nach dem streng infrastrukturell ausgerichteten Schleusenbau zielen diese Maßnahmen auf die unerlässliche städtebauliche Einbettung des Hafenprojektes in den Gesamtkontext ab. Die barocke Planstadt mit ihrem herausragenden bauhistorischen Wert wird gestärkt und behutsam weiterentwickelt.

Die Umgestaltung des Hafenumfeldes ist Teil der von der Bundesrepublik Deutschland als Nationales Projekt des Städtebaus mit 3,55 Mio. Euro geförderten Maßnahme „Wir sind offen – Revitalisierung der barocken Planstadt“. Die Planungen zur Neugestaltung des Hafenumfeldes werden weiterhin aus Mitteln der EU (EFRE) in Höhe von 550.000,00 € sowie des Programms Städtebaulicher Denkmalschutz (heute: Lebendige Zentren) in Höhe von 425.000,00 € gefördert.