Gießen:
Mustersanierung Werkssiedlung Gummiinsel

Aussenansicht Straßenzug Läufertsröder Weg (Foto: Gießener Allgemeine)

Einwohner:

83.400 Gesamtstadt

150 Gummiinsel


Fördersumme:

970.000 Euro


 

Die als Kulturdenkmal geschützte Werkssiedlung „Gummiinsel“ wurde als prototypisches „Notquartier“ des frühen 20. Jahrhunderts errichtet. Die Schlichtbauweise der Gebäude -in der Regel ohne Bäder, mit erheblichen Feuchtigkeitsschäden und einer völlig überalterten Haustechnik, stellt auch im Hinblick auf die Anforderungen an den Denkmalschutz eine besondere Herausforderung dar. An Musterhäusern soll beispielhaft gezeigt werden, wie die Sanierung entlang sozialer, denkmalpflegerischer und energetischer Gesichtspunkte unter Beteiligung der Bewohner möglich ist.

 

Aktuell leben 60 Haushalte, auf 15 Reihenhauszeilen verteilt, in der wegen der markanten Farbe der Backsteine sogenannten Rotklinkersiedlung. Von den insgesamt 78 Einzelhäusern werden 10 als Doppelhäuser genutzt, acht Häuser stehen derzeit leer. Aufgrund der schwerwiegenden baulichen Mängel vermietet die Wohnbau Gießen GmbH, die alleinige Eigentümerin, frei werdenden Wohnraum nicht weiter.

 

Seit 2014 ist eine Interessengemeinschaft Gummiinsel in Kooperation mit der Wohnbau aktiv, um neue Entwicklungskonzepte zu eruieren. Von der Stadt Gießen wird derzeit eine technische Bestandaufnahme der zu sanierenden beiden Mustergebäude (6er+4er Reihenhauszeilen) durchgeführt. Parallel finden aktivierende Bewohnerbefragungen sowie Architekten- und Bewohnerwerkstätten statt.

Gebäudegrundriss EG (Quelle: Wohnbau Gießen)

Die Rotklinkersiedlung wurde 2015 aufgrund der gravierenden städtebaulichen und sozialen Problemlagen als Nukleus des Fördergebietes "Nördliche Weststadt" zudem in das Städtebauförderprogramm Soziale Stadt aufgenommen.

 

Für die Sanierung des Gesamtbestandes ist ein Finanzierungsmix aus Mitteln der Wohnraumförderung, der Städtebauförderung, der Denkmalpflege sowie Eigenmitteln der Wohnbau vorgesehen.

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