Stadtumbau in Hessen: Niestetal-Sandershausen

Das Fördergebiet Niestetal-Sandershausen wurde 2016 in das Programm Stadtumbau in Hessen aufgenommen.

Das Plangebiet im Ortsteil Sandershausen ist ca. 30 ha groß. Es umfasst den historischen Ortskern und die angrenzenden Siedlungserweiterungen aus den 1930er bis 1950er Jahren.

Das Fördergebiet ist durch zunehmende Bevölkerungsrückgänge geprägt. Die Gemeinde Niestetal hat aufgrund ihrer unmittelbaren Nähe eine wichtige Funktion als Wohnentlastungsstandort für das Oberzentrum Kassel. Durch einen zunehmenden Sanierungsbedarf der Gebäude aus der Nachkriegszeit, insbesondere in Hinblick auf die sehr hohen Energieverluste durch die Baustoffe und Bauweisen aus der Mangelzeit des Wiederaufbaus und die häufig nicht gegebene barrierefreie Erschließung, ist die weitere Marktgängigkeit des Gebäudebestands in Sandershausen gefährdet. Dem Fördergebiet droht ein Funktionsverlust als innerörtlicher Wohnstandort sowie bei weiterer Abnahme der Bevölkerung ein Verlust der verbliebenen gewerblichen Nutzungen sowie eine Einschränkung der zentralörtlichen Versorgungsfunktion.

Im Überschwemmungsgebiet der Fulda und Nieste besteht die Gefahr der Wasserverunreinigung durch Heizöl aus den Kellerräumen der Gebäude. Demzufolge unterliegen die Gebäudeeigentümer ständig steigenden Anforderungen an den Hochwasserschutz, was die Marktfähigkeit der Objekte beeinträchtigt.

Eine Inwertsetzung der städtebaulichen Strukturen soll die funktionale Bedeutung Sandershausens als Wohnentlastungsstandort für das Oberzentrum Kassel sichern und stärken.

Eine unter siedlungsklimatischen Aspekten optimierte Siedlungsentwicklung in Niestetal trägt zum Erhalt der siedlungsklimatischen Funktionen im Kasseler Osten bei. Durch die Anpassung der Siedlungsstruktur an die Folgen des Klimawandels, insbesondere unter dem Aspekt der Überschwemmungsgefahr in Sandershausen, können Gebäudeeigentümer von den steigenden Beschränkungen bei der Verwendung wassergefährdender (Heiz-)Stoffe im Überschwemmungsgebiet entbunden und damit mittelfristig finanziell entlastet werden. Gleichzeitig können die Folgen von Extremwettereignissen für die Ortslage minimiert werden. Durch die Intensivierung der energetischen Sanierung des Gebäudebestandes unter verstärkter Nutzung regional erzeugter und verfügbarer regenerativer Energieträger soll ein deutlicher Beitrag zur Steigerung der regionalen Wertschöpfung und zur Erreichung der klimatischen und energetischen Ziele der Gemeinde Niestetal, der Stadt Kassel und somit auch der Region Nordhessen geleistet werden.

Fördergebiet