Stadtumbau in Hessen:
Gießen-Margaretenhütte/ südliche Lahnstraße

Südliche Margaretenhütte, geplante verkehrliche Neuordnung (Foto: Stadt Gießen)

Das Fördergebiet Gießen-Margaretenhütte/südliche Lahnstraße wurde 2016 in das Programm Stadtumbau in Hessen aufgenommen.

 

Begrenzt wird das Gebiet im Norden von der Wieseckmündung, im Osten entlang der Lahnstraße und Margaretenhütte parallel zu den Bahntrassen/ Bahngleisanlagen, im Süden durch die Bahnunterführung Lahnstraße sowie im Westen durch die B429 als auch der Lahn.

 

Das Fördergebiet ist als Gewerbegebiet ohne klare Profilierung mit fragmentarischen Wohninseln in direkter Nachbarschaft zu Lahn und Naherholung ausgewiesen. Es bestehen störende nachbarliche Nutzungen durch lärm- und geruchsemittierende Betriebe (Schrottverwertung, Müllsammelstelle, Tankstelle…). Hier besteht die Chance un- bzw. untergenutzte Bereiche stärker zu aktivieren und ggf. neuen Nutzungen zuzuführen. Auch eine Verlagerung von (störenden) Betrieben erscheint denkbar.

Dringender Handlungsbedarf artikuliert sich zudem in der stark sanierungsbedürftigen Wohnquartier Margaretenhütte (hier auch Abriss des ehemaligen Pumpgebäudes der DB zum Zwecke des Sozialen Wohnungsbaus) sowie in defizitären Ausgestaltungen des öffentlichen Raumes. Gerade in einer stärkeren Anbindung dieses sozialen Wohnquartiers mit der Innenstadt und anderen Wohngebieten besteht die Möglichkeit, die Funktion Wohnen und damit im weitreichenden Ziel auch die soziale Durchmischung zu fördern.

Grundsätzlich bestehen immense Entwicklungspotentiale hinsichtlich der Erschließung des Gebietes. So beschränken zwei zu niedrige Bahnunterführungen die optimale Erschließung des Gebietes (bspw. für Fernbusse). Daneben weisen sowohl die ÖPNV- als auch Fußwege- und Radwegeverbindungen erhebliche Defizite auf.

 

Aus grünordnerischer Perspektive fehlen klare und kohärente Verknüpfungen der Grünkorridore mit anderen innerstädtischen Freiflächen und Siedlungskörpern. Dem Gebiet ist aus diesem Grund die große Chance beschieden, als Bindeglied zwischen offener Landschaft/ Lahnaue mit Freizeit-/ Naherholungsfunktionen und dem Südviertel/ Bahnhofsquartier zu fungieren.

Angestrebt wird die Entwicklung einer eindeutigen Gewerbe-Profilierung an einem konzentrierten Standort, die Reduktion der störenden Nachbarnutzungen und die Erhöhung der Wohn- und Aufenthaltsqualität. Zudem soll die Verkehrserschließung und -verknüpfung spürbar verbessert werden. Flankiert werden sollen die städtebaulichen und infrastrukturellen Maßnahmen durch gestalterische Verbesserungen des Wohnumfelds und die qualitative Weiterentwicklung von Grünkorridoren zur Erhaltung der Klimafunktion und Naherholung. Daneben gilt es die räumlich prekäre Situation der Hessischen Erstaufnahmeeinrichtung (HEAE) langfristig zu verbessern. Zur Stärkung des Fördergebietes und zur Verstetigung eines Identifikationsbewusstseins mit dem Quartier ist perspektivisch die Förderung weicher Standortfaktoren bspw. in Form unterschiedlicher kultureller Formate vorgesehen.

 

Ferner sind im Rahmen der Flächenarrondierung des Kläranlagengeländes zum einen die Neuordnung des Areals durch räumliche Verlagerung der Sozialgebäude sowie die Errichtung weiterer Reinigungsstufen mit klima- und gewässerverbessernden Funktionen vorgesehen.

Ausgewählte Projekte


Fördergebiet

Gießen-Margaretenhütte/ südliche Lahnstraße - Stadtumbau in Hessen (Plan: Stadt Gießen)
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