Viernheims Häuser bekommen ein neues Gesicht

Über die Zukunft des Viernheimer Rathauses mitten in der Stadt neben der Apostelkirche wird eifrig diskutiert: „Sanierung oder Abriss und Neubau“; „Dezentral oder Zentral“; Stadtmitte oder „Grüne Wiese“ sind dabei die Schlagworte. Auf jeden Fall sollen wichtige öffentliche und von den Bürgern stark frequentierte Funktionen der Behörde in der Kernstadt verbleiben. Von dieser Lösung hängt letztlich auch ab, wie das große leer stehende ehemalige Briefverteilzentrum in der Nähe des Rathauses wieder genutzt bzw. umgebaut werden kann.

Die übrigen innerstädtischen Häuser befinden sich im Privatbesitz. Sie werden von den Eigentümern selbst instandgehalten oder saniert. Jeder hat dafür einen unterschiedlichen finanziellen Spielraum und auch unterschiedliche gestalterische Vorstellungen. Die Stadt kann hierbei zwar beraten, aber die Gestaltung der Fassaden nicht direkt beeinflussen.

Vor und nach der Fassadensanierung (Fotos: Stadt Viernheim)

Um jedoch ein aufeinander abgestimmtes Bild in der heterogenen innerstädtischen Baustruktur von Viernheim zu erreichen, hat die Stadtverwaltung gemeinsam mit der Bevölkerung ein Fassadenleitbild erarbeitet. Es bietet Anregungen zur guten Gestaltung wärmegedämmter Fassaden und zeigt beispielgebende Lösungen. Für die Umsetzung des Leitbildes im Kernbereich werden Hausbesitzer auf Kosten der Stadt von einem Architekturbüro beraten und erhalten Tipps für ihre Sanierungsmaßnahmen oder für einen neuen Anstrich. Eine Zeit lang standen sogar finanzielle Mittel als Anreiz für die Baumaßnahmen zur Verfügung. Sie wurden allerdings nur wenig in Anspruch genommen, sodass diese spezielle Förderung inzwischen beendet wurde.

Dennoch wünscht sich die Stadtverwaltung, dass möglichst viele, die vielleicht ohnehin eine Modernisierung planen, ihre Fassade nach den erarbeiteten Gestaltungsvorschlägen erneuern und berät dabei. Erste Erfolge zeigen unter anderem die AWO‐Unterkunft (Wasserstraße 18), das Café Kempf und die Metzgerei Bugert in der Rathausstraße. Hier waren die Handwerker im Zuge des Programms Aktive Kernbereiche bereits aktiv.

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