Zu den Möglichkeiten und Grenzen von Online-Beteiligungsverfahren in der Stadtentwicklung fand am 17. Mai ein programmübergreifender digitaler Erfahrungsaustausch der Städtebauförderprogramme Wachstum und Nachhaltige Erneuerung, Lebendige Zentren und Sozialer Zusammenhalt mit rund 130 Teilnehmenden statt. Im Fokus standen der Bedeutungszuwachs von Online-Beteiligungsprozessen in Pandemie-Zeiten und die damit verbundene Herausforderung, möglichst viele Bewohnerinnen und Bewohner zu erreichen.
Die Kernbotschaft des Einführungsvortrags von Frau Dr. Thissen (RWTH Aachen) lautete: Digitale Beteiligung ist ein ergänzender Baustein und sollte mit analogen Beteiligungen kombiniert werden – denn das persönliche Gespräch ist digital nicht zu ersetzen.
Vertreter der Stadt Fulda referierten über ihre Erfahrungen mit der (Online)-Beteiligung: Auch unter Corona-Bedingungen ist eine intensive Beteiligung von Jugendlichen in analoger als auch in digitaler Weise möglich.
Abschließend tauschten sich die Teilnehmenden in vier „Kleingruppenräumen“ zu folgenden Themen aus:
Die Potenziale, aber auch Grenzen und Risiken der Online-Beteiligung von Jugendlichen aus benachteiligten Quartieren standen im Zentrum. Hier ist die dauerhafte Aktivierung von Jugendlichen zentrales Thema, wofür Motivation und Vertrauensgewinn der Jugendlichen unabdingbar sind.
Hier erörterte die Gruppe am Beispiel der Stadt Kassel, inwieweit durch die geschickte Kombination beider Formate die Beteiligungsprozesse prinzipiell profitieren können. So bietet sich z. B. zur Ideenfindung eines Beteiligungsprozesses ein Online-Format an und zur Vertiefung analoge Mittel.
Eine Vertreterin der Stadt Butzbach zeigte, wie innovative Formate eine analoge Beteiligung während der Pandemie ermöglichen. Für die Erstellung des ISEKs kam ein „Infotainment“-Programm zum Einsatz. Dessen Verknüpfung mit Veranstaltungen wie dem Wochenmarkt ermöglichte eine umfangreiche Beteiligung der Bürgerschaft.
Im Fokus stand die dauerhafte Sicherstellung von Beteiligungsplattformen am Beispiel der Stadt Marburg. Die Erfahrungen hier zeigen, dass die Plattform dann gelingt, wenn der Beteiligungsprozess konstant über einen längeren Zeitraum angeboten wird.
Der Erfahrungsaustausch wurde vom Zentrum Nachhaltige Stadtentwicklung in Hessen und der Landesarbeitsgemeinschaft Soziale Brennpunkte in Hessen e.V. (LAG) organisiert.
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