Quartiersentwicklung Kernstadt

Quartier Kaiserstraße / Wilhelmstraße (Foto: NH Projektstadt GmbH)

Die innerstädtische Hauptgeschäftslage (Kaiserstraße/Wilhelmstraße) besitzt Defizite im Besatz und weist eine hohe Leerstandsquote auf. Lampertheim zeichnet sich insgesamt durch einen hohen Kaufkraftabfluss aus. Die Aufenthalts- und Gestaltqualität der öffentlichen Straßenräume bedarf insbesondere im Bereich der Innenstadt und der Hauptgeschäftsbereiche einer Aufwertung.

 

Der bauliche Bestand in den Wohnquartieren bzw. den gemischt genutzten Quartieren ist in Teilen überaltert und modernisierungsbedürftig. Das betrifft neben Ausstattung und baulicher Substanz insbesondere auch die energetische Effizienz. Im Weiteren besteht Handlungsbedarf hinsichtlich des Erhalts der vergleichsweise wenigen Bauten aus der Zeit Anfang des 20. Jahrhundert sowie vorangehender Epochen, um besonders identitätsstiftende Bausubstanz im Stadtkern zu erhalten und historische städtebauliche Kontexte zu sichern.

 

Demografische Studien prognostizieren für Lampertheim einen (im Vergleich zu anderen Kommunen) besonders hohen Anteil an älteren Bevölkerungsgruppen. Dadurch ergibt sich ein vielfältiger Handlungsbedarf hinsichtlich Wohnraumentwicklung, sozialer und gesundheitlicher Versorgung, Wohnumfeld und barrierefreier Erreichbarkeit sowie wohnungsnaher Handelseinrichtungen.

 

Durch die bauliche Entwicklung des Bestands („Innenentwicklung“) insbesondere in den Quartieren Domgasse / Emilienstraße und Sedanstraße sollen barrierefreie Wohnangebote geschaffen werden, um den Verbleib der Einwohner auch im Seniorenalter in der Kernstadt sicherzustellen. Für die Wohnungsbestände kann ein Anreizprogramm zur altengerechten Modernisierung ergänzt werden. Gleichzeitig sind in den Neuordnungsgebieten auch attraktive Wohnungsangebote für jüngere Bevölkerungsgruppen bereitzustellen, um eine ausgewogene Bevölkerungsentwicklung in der Kern- und Innenstadt zu befördern.

Insbesondere vor dem Hintergrund der höheren Anteile an Menschen über 60 sollen Änderungen und Verbesserungen in der Bau- und Versorgungsstruktur umgesetzt werden.

 

Der wirtschaftsstrukturelle Wandel, der in der Innen- und Kernstadt durch den Rückgang von Einzelhandelseinrichtungen aber auch von Arbeitsstätten gekennzeichnet ist, soll durch vielseitige Maßnahmen begegnet werden. Im Rahmen der Neuordnung v.a. des Quartiers Domgasse/Emilienstraße sollen neue öffentlichkeitswirksame Nutzungen (z.B. Klinik, Kulturhaus) angesiedelt werden, die Initial- bzw. Frequenzwirkung für den innerstädtischen Einzelhandel haben sollen. In der Innenstadt soll durch Umnutzung einer Bestandsimmobilie ein Gründerzentrum aufgebaut werden.

 

Projektwebsite

Oben: Parkhaus Domgasse, unten: Quartier Domgasse / Emilienstraße (Foto: NH Projektstadt GmbH)
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