Soziale Stadt:
Wetzlar – Dahlheim / Altenberger Straße

Ersatzwohnungsbau für städtische Einfachstwohnungsbestände aus den 1940er Jahren (Foto: Reinhard Berg, Wiesbaden)

Es handelt sich um einen klassischen Trabantenstadtteil, dem Zeitgeist der 1960/1970er Jahre entsprechend mit überwiegender Wohnnutzung im Geschosswohnungsbau, Reihen- und Einfamilienhausbebauung gruppiert um ein Stadtzentrum mit Einkaufsmöglichkeiten.

 

Ein Teilgebiet ist die sogenannte Altenberger Kolonie mit Werkwohnungen von Buderus und Röchling-Buderus aus der Zeit nach dem 1. Weltkrieg. Ein weiteres Teilgebiet ist die Bredow-Siedlung mit Mehrfamilienhäusern im Sozialwohnungsbau aus den 1950er Jahren.

 

Es fehlen zeitgemäße Begegnungsstätten für Bewohner und es herrscht ein Mangel an Spiel- und Freizeitflächen für Kinder und Jugendliche. Ein Leerstand und Verfall des ehemaligen Zentrums ist festzustellen, sowie eine suboptimale Nutzung der Gebäude als Lagerräume.

 

Im Quartier entsteht durch eine Bahntrasse und Bundestrasse eine Trennwirkung. In Teilbereichen des Gebietes existiert ein erheblicher Modernisierungsbedarf bei Wohnungsbeständen aus den 1950er Jahren und den städtischen Einfachstwohnungen.

 

Im Sozialstrukturatlas der Stadt weisen die Bezirke einige soziale Auffälligkeiten und überdurchschnittlich viele ungünstige Lebenslagen auf. Ein überdurchschnittlicher Anteil der Kinder und Jugendlichen wächst unter ungünstigen Sozialisationsbedingungen in Familien mit belasteter sozioökonomischer Lage auf, die zudem häufig aus nur einem Elternteil bestehen.

 

Ein wichtiger Partner bei der Umsetzung ist die Stadtbezirkskonferenz. In diesem offenen Bürgerforum versammeln sich Einwohnerinnen und Einwohner sowie Schlüsselpersonen aus dem Stadtteil, die sich bereits seit Jahren in der Kommunalpolitik für Verbesserungen im Stadtteil eingesetzt und geworben haben. Zusätzlich wird ein Stadtteilbeirat in Form einer Kommission gemäß Hessischer Gemeindeordnung mit Mitgliedern des Magistrats, der Fraktionen, der verschiedenen Anwohnergruppen, der sozialen Träger, Schulen, der Wohnungswirtschaft, der Migrantenselbstorganisationen und der Vereine eingerichtet. Eine solche Beteiligungsstruktur hat sich bei den bisherigen Soziale-Stadt-Maßnahmen in Wetzlar bereits sehr bewährt.

 

 

Errichtung eines Kinder- und Familienzentrums

 

Zentrales Leitprojekt ist die Errichtung eines Kinder- und Familienzentrums. Hiermit soll ein umfassendes am Bedarf orientiertes Betreuungsangebot mit integrierter Beratung für junge Familien und Alleinerziehende realisiert werden. Konzeptionell nutzt das Projekt die positiven Erfahrungen der beiden Wetzlarer Soziale-Stadt-Gebieten Silhöfer Aus/Westend und Niedergirmes mit ähnlichen Strategien.

 

 

Aufwertung von Spielplätzen und Freianlagen

 

Aufgrund der bergbaugeschichtlichen Nutzung verfügt das Quartier über viel Grün. Maßnahmen wie die Aufwertung von Spielplätzen und Freianlagen sowie die Bereitstellung von Gartenland für interkulturelle Gärten liegen daher nahe.


Fördergebiet

Fördergebiet Wetzlar-Dahlheim / Altenberger Straße (Plan: Stadt Wetzlar)
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