Soziale Stadt: Marburg – Waldtal

Nachbarschaftszentrum (Foto: Reinhard Berg, Wiesbaden)

Das innenstadtnahe Wohngebiet gilt aufgrund seiner Lage, Geschichte und Sozialstruktur als abgehängter Stadtteil. Es besitzt eine städtische Obdachlosenunterkunft und Schlichtwohnungen der städtischen Wohnungsbaugesellschaft. Weitgehend besteht energetischer Sanierungsbedarf. Die vorhandene soziale Infrastruktur weist bauliche Mängel auf. Die Nahversorgung ist unzureichend und die gesundheitliche Grundversorgung defizitär. Aufgrund einer vorgelagerten Bahntrasse, einem angrenzenden Gewerbegebiet und einer indirekten Straßenerschließung gibt es Anbindungsdefizite an die Innenstadt. Die kaum genutzten Parkdecks des Studentendorfs" sind überdimensioniert. Das Image des Stadtteils ist schlecht.

 

Die langjährige Vorerfahrung mit Bewohneraktivierung und Gemeinwesenarbeit erleichtert den Einstieg in die Soziale Stadt erheblich. In einem breit angelegten Beteiligungsverfahren werden die verschiedenen Gruppen im Stadtteil zielgruppenspezifisch angesprochen. Über BIWAQ konnten bereits Beteiligungs- und Mitmachaktionen umgesetzt werden. Die sichtbaren Erfolge haben zu einer Kettenreaktion geführt und weitere Bewohnerinnen und Bewohner angeregt, in Eigeninitiative mit Unterstützung der Gemeinwesenarbeit ihr Nahumfeld zu verschönern.

Das Waldtal ist Modellstandort im Rahmen der vom Deutschen Institut für Urbanistik (DIFU) durchgeführten Studie zur „Umweltgerechtigkeit in der Sozialen Stadt".

 

 

Nachbarschaftszentrum

 

Ein zentraler Baustein für die soziale Stabilisierung und Entwicklung des Stadtteils ist die Einrichtung eines Nachbarschaftszentrums, das mit offener Kinderarbeit, sozialer Gruppenarbeit, einem Jugendclub, Beratungsangeboten und einem Stadtteilcafé verschiedene Funktionen erfüllen soll. Das neue „Bürgerhaus", in dem auch Feiern und Feste stattfinden, soll aus einer kirchlichen Liegenschaft heraus entwickelt werden.

 

 

Wohnumfeldmaßnahmen „Ginseldorfer Weg"

 

Im Zusammenhang des Mitteleinsatzes für Wohnumfeldmaßnahmen im Bereich „Ginseldorfer Weg" soll eine Freiraumgestaltung realisiert werden, die sich auf den Straßenraum „Ginseldorfer Weg" und die angrenzende Böschung zur Straße „ Am Rain" bezieht. Ziel sind u.a. Verbesserung der Aufenthaltsqualität, verkehrsberuhigende Maßnahmen und eine bessere Erschließung.


Fördergebiet

Fördergbiet Marburg-Waldtal - Soziale Stadt (Plan: Universitätsstadt Marburg)
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