Konzept Naturnahe Wieseckgestaltung

Die naturnahe Gestaltung und Aufwertung der Wieseck im Stadtgebiet basiert auf einem Agenda 21-Projekt der Stadt Gießen, welche von der Stadtverordnetenversammlung im Jahre 2005 als „Entwicklungskonzept“ beschlossen wurde. Entsprechend den Vorgaben aus dem Handlungskonzept wurde eine ausführliche Grundlagenermittlung und ein Vorentwurf zur Umgestaltung der Wieseck für das Gebiet zwischen der Brücke am Berliner Platz und der Bleichstraße erarbeitet.

Das Konzept beinhaltet die angepasste Überprüfung, die Umgestaltung, die Ergänzung des vorhandenen Bestandes der Bepflanzung (Bäume etc.) sowie die Entwicklung des Standorts mit angepassten Pflanzengesellschaften beidseitig des Gewässerbettes, auch im Böschungsbereich.

Funktionell ist die Errichtung von Sitz- und Aufenthaltsinseln zu prüfen, die Führung der Fußwege beidseitig der Wieseck, auch im Böschungsbereich sowie das schonende Anlegen von Trittsteinen, Furtsteinen in ausgewählten Bereichen. Das Vorsehen von Aufstellflächen für Kunstobjekte, Kunstaktionen (Fluss mit Flair), Freisitzen für Außengastronomie sind ebenfalls zu prüfen.

Neben der naturnahen Gestaltung innerhalb des Gewässerverlaufes sind Möglichkeiten der Grünvernetzung zur Verknüpfung der Wieseck mit Innenstadt und dem Bahnhof zu entwickeln. Die Renaturierung der Wieseck ist ein wichtiger Beitrag, um die Umweltbildung und die Öffentlichkeitsinformation anschaulich zu etablieren. Hierzu soll die Beschilderung eines Stadtökologiepfades entlang des Flusses beitragen.

 

Die naturnahe Gestaltung des Gewässerlaufs als „Gesamtnaturwerk“ zur Verbesserung der Struktur- und Gewässergüte unter Berücksichtigung vorhandener Biotope und Schaffung der Entwicklungsgrundlagen neuer Biotope ist das wichtigste Ziel des Gestaltungs- und Umsetzungskonzeptes.

In Vorbereitung der Landesgartenschau 2014 wurde daher außerhalb der Innenstadt mit der Aufwertung der Wieseck-Aue und der Lahnuferbereiche an zwei entgegensetzten Bereichen attraktive Frei- und Grünflächen entwickelt. Ein weiteres wesentliches Ziel war diese beiden Freiräume durch sogenannte Korridore fußwegemäßig zu verbinden, um so auch einen Nutzeffekt für die Innenstadt zu erzielen. Entwickelt wurden drei Korridore: der Nordstadtkorridor, der Innenstadtkorridor und der Wieseckkorridor.

Darüber hinaus wurden mögliche Bereiche außerhalb des Uferbereiches der Wieseck zur Aufwertung untersucht.

Im Rahmen der naturnahen Gestaltung der Wieseck im Uferbereich stehen neben der denkmalgerechten Sanierung der historischen Ufermauer, die Möglichkeiten zur Freilegung und Sanierung vorhandener Trockenmauern sowie die Gestaltung der weiteren Uferbereiche im Fokus der Maßnahme. Dabei ist oberstes Ziel, neben der Umsetzung der naturnahen Gestaltung, die Erhöhung der Wahrnehmung der Wieseck durch Gliederung/ Abtreppung der Uferbereiche in ausgewählten Bereichen.

Denkmalgeschütze Mauer entlang der Wieseck (Foto: Gießen Marketing GmbH)
Der Blick auf die Wieseck in der Löberstraße (Foto: Universitätstadt Gießen)
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