Weilburg:
Warum einem Schloss seine Stadt nicht verloren ging

Informationsveranstaltung am Tag der Städtebauförderung in Weilburg (Foto: Stadt Weilburg)

Einwohner:

15.000


Städtebauförderprogramm:

Städtebaulicher Denkmalschutz


Die Stadt Weilburg wurde 1971 mit ihrem Sanierungsgebiet „Altstadt“ erstmals in das Städtebauförderungsprogramm aufgenommen. Bis zum Jahr 2002 konnten mit Hilfe der eingesetzten staatlichen und kommunalen Mittel mehr als 150 Wohnungen sowie ca. 50 Gewerbeeinheiten in dem denkmalgeschützten Stadtkern um das berühmte Barockschloss umfassend im Bestand erneuert werden. Die Gesamtmaßnahme mit einem Volumen von rund 23 Mio. Euro ist abgeschlossen.

Im Jahr 2003 wurde die Satzung für das angrenzende neue Sanierungsgebiet „Weilburger Brückenköpfe“ beschlossen. Während in der Altstadt die Modernisierung der denkmalgeschützten historischen Bauten im Vordergrund stand, lag der Schwerpunkt hier im Gegensteuern von Funktionsverlusten der Stadt als Mittelzentrum infolge der Abwanderung diverser Behörden und öffentlicher Dienstleister.

Das Sanierungsgebiet wurde 2009 mit der gleichen Zielsetzung in das Förderprogramm „Städtebaulicher Denkmalschutz West“ übergeführt. Insbesondere durch die aktive Begleitung von Privatisierungen ehemals öffentlicher Einrichtungen konnten neue Nutzer und attraktive Nutzungen für die zahlreichen leerstehenden Kulturdenkmale gefunden werden. Mit der im Januar 2015 erteilten Genehmigung der Förderstelle, auch die seit 2010 geschlossene privatisierte Stadthalle „Alte Reitschule“ als Insellösung in das Fördergebiet aufzunehmen, kann jetzt auch die letzte große Sanierungsaufgabe in Angriff genommen werden.

Die treuhänderische Durchführung der Maßnahmen liegt seit 1981 bei der Nassauischen Heimstätte.

Programm auch für die Kinder am Tag der Städtebauförderung (Foto: Stadt Weilburg)

Am Tag der Städtebauförderung waren alle Bürgerinnen und Bürger von Weilburg und Umgebung aufgerufen, ihr Interesse an der Zukunft der Weilburger Kernstadt zu bekunden und aktiv mit zu gestalten. Das in und rund um die Stadthalle „Alte Reitschule“ von Vereinen und Institutionen gestaltete Programm mit Information, Spiel und Spaß bot einen abwechslungsreichen Nachmittag für die ganze Familie. Endlich konnten die Weilburger ihr „Haus der Bürger“ wieder einmal mit Leben füllen.

Im Anschluss daran durfte sich ein interessiertes Fachpublikum an Vorträgen (u. a. Prof. Dr. Joachim Pös, Geschäftsführer der Nassauischen Heimstätte) und einer Fotoausstellung zu den Erfolgen und Zielen der Städtebauförderung in Weilburg informieren.

Bürgermeister Hans-Peter Schick brachte es auf den Punkt:

„Ohne die finanzielle Unterstützung von Bund und Land hätte die Stadt Weilburg noch ihr Schloss, aber rund herum nur noch eine leere historische Hülle. Weilburg sagt Danke“.

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