Umbau im Bestand – Alt ist das neue Neu

Online-Erfahrungsaustausch Nachhaltige Stadtentwicklung

Das Land Hessen hat sich zum Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2045 klimaneutral zu sein. Dafür bedarf es in den kommenden Jahren in allen Wirtschaftssektoren enormer Anstrengungen. Nicht nur vor diesem Hintergrund lohnt sich ein Blick auf den Bau- und Gebäudesektor. Mit einem Anteil von rund 40 Prozent der weltweiten CO2-Emissionen, kann der Bausektor einen entscheidenden Beitrag zur Reduktion der CO2-Emissionen und damit zur Erreichung der Klimaziele leisten.

Ein besonderer Fokus sollte dabei auf die vermehrte Umnutzung und Sanierung von Bestandgebäuden, anstelle von Abriss und Neubau, gelegt werden. In der Bausubstanz von Gebäuden sind Energie- und Stoffströme gebunden. Die im Bauwerk vergegenständlichte Primärenergie wird häufig als „graue Energie“ bezeichnet. Durch die Erhaltung und Optimierung von Bestandsgebäuden (Aufstockung, Sanierung und Umnutzung von Gebäuden aller Art) kann die Inanspruchnahme von Ressourcen für die Herstellung neuer Bauprodukte verringert werden.

Auch die Etablierung einer Kreislaufwirtschaft im Bausektor würde zu einer deutlichen CO2-Reduktion beitragen, da heutzutage Baustoffe nach dem Abriss meist thermisch entsorgt werden. Dies ist auch vor den Hintergrund zunehmender Ressourcenknappheit und steigender Baustoffpreise nicht sinnvoll. Vielmehr sollten, wie es der Ansatz des „Urban Mining“ vorsieht, wiederverwertbare Baustoffe getrennt und für eine spätere Wiederverwendung erfasst werden.

Ablauf

Vor diesem Hintergrund fand unserer Online-Erfahrungsaustausch am 23.11.2023 statt. Referentinnen und Referenten gaben einen Überblick über die Thematik und stellten Vorteile und Chancen der Umnutzung im Bestand vor. Öffentliche und private Akteurinnen und Akteure berichteten von ihren Erfahrungen aus den Projekten, verrieten wie es gelang Hürden zu meistern und welche kreativen Lösungen im Zuge der Projektumsetzung gefunden werden konnten. Ein anschließender Austausch mit den Expertinnen und Experten bot den Teilnehmerinnen und Teilnehmern die Möglichkeit konkrete Fragen zu stellen und zu diskutieren, wie zukünftig die Umnutzung von alten Gebäuden attraktiver gestaltet werden kann.