Soziale Stadt: Mörfelden-Walldorf-Nordwest

Quartier Mörfelden-Walldorf – Nordwest (Foto: Stadt Mörfelden-Walldorf)

Gesamtgebiet

Der in innenstädtischer Randlage liegende Standort Mörfelden-Nordwest ist sehr heterogen gestaltet. So sind im Quartier neben Ein- und Zweifamilienhäusern auch mehrstöckige Geschosswohnungsbauten, die teilweise in einem schlechten baulichen Zustand sind, vertreten. Im Gebiet befinden sich drei größere Plätze mit öffentlichen oder infrastrukturell bedeutsamen Gebäuden, allen voran der Tizianplatz unmittelbar am Bahnhof und Busknotenpunkt Mörfelden. 432 Sozialwohnungen liegen in dem Gebiet und der Anteil an Arbeitslosen ist bedeutend höher als in der Gesamtstadt. Dies gilt besonders für die Jugendlichen. Ein Drittel aller jugendlichen Arbeitslosen stammen aus dem Quartier.

Aufgrund des im Stadtvergleich „billigen“ Wohnraums bildet das Quartier ein Auffanggebiet für zuwandernde Wohnungssuchende. Der Ausländeranteil des Quartieres ist somit deutlich erhöht, was Integrationsaufgaben und Probleme wie Sprachbarrieren oder auch kulturelle Konflikte mit sich bringt.

 

Im Quartier sind verschiedene infrastrukturelle Mängel zu verzeichnen. Ein erhöhter Handlungsbedarf im sozialen Bereich liegt bei dem Kita-Angebot. Derzeit fehlen Betreuungsplätze, da das Quartier einen hohen Kinderanteil besitzt sowie viele alleinerziehende Mütter dort wohnen. Auch sind wenige Sportflächen für Kinder oder Jugendliche im Außenraum vorhanden, die öffentlichen Plätze und Grünflächen bieten nur wenig Aufenthaltsqualität. Aufgrund dessen wurde Mörfelden-Walldorf – Nordwest in das Förderprogramm Soziale Stadt aufgenommen.

 

Schwerpunkte der Förderung sind die Verbesserung der Quartiersinfrastruktur, die Aktivierung der Bewohner/innen vor Ort, aber auch die Gesundheitsförderung, die Verbesserung der Stadtteilkultur und der Identifikation im Stadtteil. In einem geplanten Leuchtturmprojekt sollen alle diese Aspekte miteinander verbunden werden.

 

Leuchtturmprojekt:

Nachbarschafts- und Gesundheitszentrum mit Kindertagesstätte

Als Leuchtturmprojekt ist die Errichtung eines Nachbarschafts- und Gesundheitszentrums mit einer Kindertagesstätte geplant. Durch dieses soll die soziale Infrastruktur im Wohnquartier nachhaltig verbessert und die Kinderbetreuung ausgebaut werden. Gleichzeitig soll es zu einer Förderung der Nachbarschaft beitragen und einen Quartierstreffpunkt bilden. Durch Gemeinschaftspraxen, die in dem Gebäude eingerichtet werden, soll auch die medizinische Versorgung und Gesundheitsversorgung im Quartier verbessert werden.

 

Durch das Programm Soziale Stadt soll vor allem das nachbarschaftliche Zusammenleben gestärkt werden. Daher bedarf es der Aktivierung der Bewohner*innen zur Partizipation an der Quartiersentwicklung unter Mithilfe des Quartiersmanagements. Für das Zusammenleben und Begegnen gilt es neue und besser genutzte öffentliche und halböffentliche Räume zu schaffen.

Zur Verbesserung der Kommunikation gehört auch die Planung, das Quartier als erstes Gebiet in Mörfelden-Walldorf sukzessive flächendeckend mit mobilem Internet auszustatten (WLAN Quartiersfunk).


Fördergebiet

Fördergebiet Mörfelden-Walldorf – Nordwest – Soziale Stadt (Foto: Stadt Mörfelden-Walldorf)
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