Soziale Stadt: Dreieich - Hirschsprung-Breitensee

Schulhofgestaltung (Gerhart-Hauptmann-Schule) (Foto: Reinhard Berg, Wiesbaden)

Es handelt sich bei dem Gebiet um zwei Wohnquartiere in Stadtrandlage. Diese sind in den 50er bis 60er Jahren nach dem städtebaulichen Leitbild der gegliederten, aufgelockerten und durchgrünten Stadt entstanden. Die überwiegende Bebauung sind Geschosswohnungen mit 8- bis 10-geschossigen Punkthochhäusern und 4-geschossigen Zeilenbauten sowie Reihenhäusern und Bungalows. Eine besondere Wohnqualität entsteht durch den vorhandenen Waldbestand sowie wohnungsnahe Erholungs- und Freiräume.

 

Ein Stadtteil- und Familienzentrum mit Betreuungseinrichtung für Kinder wurde auf einem ehemaligen Schulgrundstück realisiert. Als Dach der sozialen Arbeit bündelt es heute stadtteilorientierte Angebote der frühkindlichen und vorschulischen Bildung und Erziehung, der Familienbildung, der Kinder-, Jugend-, Erwachsenen- und Seniorenarbeit. Ergänzende Förderprogramme wie „STÄRKEN vor Ort" und  „Jugend stärken im Quartier"  unterstützen durch Qualifizierungsmaßnahmen den Zugang für Benachteiligte zum Arbeitsmarkt. Um den öffentlichen Raum stärker zu beleben, entstanden im Rahmen eines freiraumplanerischen Gesamtkonzepts attraktive Grün- und Freiflächen für verschiedene Nutzergruppen.

 

Als Beitrag zur Übernahme von Eigenverantwortung und zur Aktivierung der Bewohnerschaft verwaltete das Quartiersmanagement einen Stadtteilfonds mit einem jährlichen Budget von 15.000 EUR. Aus diesem konnten mit geringem bürokratischem Aufwand Projektideen aus dem Stadtteil finanziert werden. Die Einzelprojekte dienten der Verbesserung der Lebensqualität der Bewohnerinnen und Bewohner, Stärkung nachbarschaftlicher Kontakte, der Imageförderung sowie der Verbesserung des Wohnumfeldes. Für die Vergabe der Mittel waren verbindliche Grundsätze erarbeitet worden. Die Verstetigung des Stadtteilfonds ist im Rahmen der Konzeption des neuen Stadtteilzentrums geplant.

 

 

Stadtteil- und Familienzentrum

 

Der Bau des Stadtteilzentrums ist das Schlüsselprojekt für die Verstetigung der Sozialen Stadt. Als neuer Identifikationsort wird es die stadtteilorientierten Angebote unter einem Dach vernetzen, ein offenes Angebot für Begegnung und Kommunikation bieten sowie Anlaufstation für Beratung und Service sein. Das Stadtteilzentrum ist als barrierefreier, zweigeschossiger Flachbau konzipiert und bietet auf einer Nutzfläche von ca. 400 qm einen großen Saal mit Küche, der für den Mittagstisch sowie für Veranstaltungen und Feste genutzt werden soll, den „Forum Nord"-Bereich, Jugendraum, Gruppenräume und zwei Büros. Die Nutzung der Räumlichkeiten durch städtische und freie Träger, die im Zentrum mit ihren Angeboten präsent sind, ist multifunktional. Zu den Zielgruppen gehören Kinder, Jugendliche, Familien, ältere Menschen, Selbsthilfegruppen und viele andere. Die Belegung ist ganztägig über den Tag verteilt geplant. Zu den Hauptnutzern gehören der Verein Forum Sprendlingen Nord und der Fachbereich Soziales, Schule und Integration der Stadt Dreieich. Das Stadtteilzentrum ist bezogen auf Instandhaltung, Betrieb, Koordination und Finanzierung nachhaltig über kommunale Haushaltsmittel gesichert. Es sichert damit künftig eine freie Raumnutzung für Gruppen, Vereine und Projekte aus dem Stadtteil. Das Stadtteilzentrum wird in städtischer Trägerschaft betrieben. Für den Betrieb ist eine hauptamtliche Vollzeitstelle vorgesehen, die aufgabenbezogen auch in zwei Teilzeitstellen – Geschäftsführung / Konzeption bzw. Verwaltung / organisatorisches Gebäudemanagement – aufgeteilt werden kann.

 

 

Neugestaltung des Waldspielplatzes

 

Die naturnahe Neugestaltung des zweiten großen Bolz-/ Spielplatzes im Gebiet, des sogenannten „Waldspielplatzes" wurde 2014 begonnen. Die Planung des Büros Schelhorn Landschaftsarchitektur sieht eine bestandsorientierte Aufwertung vor, welche die besondere räumliche Struktur im Wald berücksichtigt und das vorhandene Spielangebot weiterentwickelt.

 

Hierzu wurde ein neuer Eingangsbereich gestaltet, der Möglichkeiten zum Verweilen und Balancieren bietet. Entlang der einzelnen Spielbereiche führt ein Weg, der mit Bänken und Sitzgruppen ausgestattet wurde. Weitere Angebote sind ein Sandspielbereich für jüngere Kinder, ein Kletterlabyrinth für ältere Kinder, die Aufwertung des Bolzplatzes durch Tore und Streetballkorb, ein Jugendtreff als neues Zentrum des Platzes und eine Schaukelarena aus alten und neuen Spielgeräten. Bei der Baumaßnahme im Herbst 2015 wurde eine Bauaktion mit Kindern und Jugendlichen durchgeführt, um jeweils einen Bausatz für das „Kletterlabyrinth" und den „Treffpunkt" unter fachlicher Anleitung selbst fertigzubauen.

 

 

Neugestaltung Freifläche im Berliner Ring

 

Das Projekt Soziale Stadt ist 2009 mit einem Impulsprojekt für Hirschsprung-Breitensee, der Neugestaltung der Freifläche (Bolzplatz) im Berliner Ring gestartet.

Der Bewegungs- und Balancierparcours mit Schaukeln im Waldstück, der Bolzplatz, der Streetballplatz mit zwei Körben, der Kleinkindspielbereich auf dem südlich angrenzenden Grundstück der Nassauischen Heimstätte sowie die Aufenthaltsbereiche für Erwachsene (Sitzmöglichkeiten auf Holzplateaus in Kooperation mit der Innovativen Produktionsschule der Max-Eyth-Berufsschule) wurden im Juli 2010 fertiggestellt und feierlich eingeweiht. In 2011-2014 wurden noch zusätzliche Picknickgruppen, seniorengerechte Bänke, eine Sechseckbank und eine Tischtennisplatte ergänzt.


Fördergebiet

Fördergebiet Dreieich - Hirschsprung-Breitensee - Soziale Stadt (Plan: Stadt Dreieich)
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