Friedrich-Wilhelms-Nordbahn

Freifläche mit Aufenthaltsqualität: Friedrich-Wilhelms-Nordbahn (Foto: Arbeitsgruppe Stadt)

Ausgangslage

Die Friedrich-Wilhelms-Nordbahn führte von Kassel nach Bad Karlshafen und war die erste Eisenbahnstrecke Hessens. Der Abschnitt Grebenstein wurde im Jahre 1848 eröffnet und verlief entlang der Esse zwischen der Ober- und Unterstadt. 27 Jahre nach der Einweihung kam es zu einem folgenschweren Unfall, woraufhin die Bahnlinie verlegt und um die Altstadt herumgeführt wurde. Der ehemalige Bahndamm sowie das Viadukt über die Esse sind bis heute Relikte der vergangenen Zeit im Stadtbild Grebensteins.

 

Ziele

Ziel des Projektes war es, die öffentliche Fläche als zentrales Element innerhalb des Freiraumsystems der historischen Altstadt zurück zu gewinnen.

 

Prozess und Entwurf

Der Gestaltungsentwurf wurde in enger Kooperation mit bürgerschaftlichen Arbeitsgruppen entwickelt. In einem ersten Schritt wurde der Bahndamm freigeschnitten und „an die Stadt zurückgegeben“. Darauf folgte die Erneuerung der Stadtmauer am Turm Dreimännchen sowie der Bau einer neuen Brücke über die Esse. Der nächste Schritt beinhaltete die Instandsetzung der   Industriedenkmale Viadukt über die Esse und Mühlgrabendurchlass. Abschließend erfolgte die Gestaltung des Bahndamms als „linearer Pocket-Park“. Im Mai 2016 wurde die neue Freifläche Friedrich-Wilhelms-Nordbahn für Bürgerinnen und Bürger in Grebenstein geöffnet. Entlang des linearen Parks sind drei kleine Aufenthaltsräume angeordnet. Unterbau und Querschnitt der Fläche sind so bemessen, dass dort Veranstaltungen, wie z.B. Märkte, durchgeführt werden können. Eine weitere Besonderheit in der Baustruktur sind die austauschbaren Betonelemente der Brücke. Am südlichen Ende der Fläche befindet sich ein Bouleplatz.

Vorher/Nachher: Der ungenutzte Bahndamm konnte in eine öffentliche Freifläche mit Aufenthaltsqualität umgestaltet werden (Foto: Arbeitsgruppe Stadt)

Der geschaffene Freiraum bildet einen wichtigen Gegenpol zur dichten Bebauung im mittelalterlichen Stadtgrundriss. Die Maßnahme wurde im Landeswettbewerb  „Städte sind zum Leben da“ ausgezeichnet. Der Wettbewerb des hessischen Umweltministeriums zeichnete Projekte aus, die durch vorbildliche  Freiraumentwicklung und vorausschauende Klimaanpassung dazu dienen, die Lebensqualität in den Kommunen zu steigern.

Vorher/Nachher: Die Eingangssituation (Foto: Arbeitsgruppe Stadt)
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