Umsetzung

Durchführung der Baumaßnahme (Foto: Scholtissek Landschaftsarchitekten)

Das Teilräumliche Städtebauliche Entwicklungskonzept ‚Aufwertung Rheinufer Eltville’ umfasst den gesamten Rheinuferbereich und sieht auf die jeweilige Bestandssituation und die jeweiligen Entwicklungsziele in den verschiedenen Abschnitten des Rheinufers zugeschnittene und zugleich insgesamt kohärente Einzelmaßnahmen vor.

 

Die Umsetzung aus dem Programm Stadtumbau in Hessen umfasst den Abschnitt des Rheinufers zwischen Nikolausquelle und Sebastiansturm. Dieser Abschnitt gliedert sich in zwei Teilabschnitte (Nikolausquelle bis Matheus-Müller-Straße sowie Matheus-Müller-Straße bis Sebastiansturm).

 

Beide Teilabschnitte umfassen öffentliche Flächen und waren daher schnell für eine Umsetzung geeignet. Der Bereich weist außerdem die höchste Nutzungsfrequenz und -intensität auf, insbesondere saisonal vom Frühjahr bis in den Herbst hinein. Seine Neugestaltung hat entsprechende Impulswirkung für weitere Abschnitte. Zudem ist hier mit privaten Folgeinvestitionen zu rechnen, etwa in touristische Infrastruktur. Weitere Investitionen der Stadt und Dritter sind außerhalb des Abschnittes teilweise bereits erfolgt und teilweise noch vorgesehen (Errichtung von Unterführungen durch die Stadt, Leinpfad als Projekt des Regionalparks etc.).

 

Anfang 2015 wurde im Abschnitt zwischen Mattheus-Müller-Straße bis Sebastiansturm mit der Umgestaltung begonnen. Auf dem 120 Meter langen Teilstück wurde die Promenade verbreitert, so dass Fußgänger nun deutlich mehr Platz zum Flanieren haben. Es wurden nach historischem Vorbild 20 Platanen gepflanzt und Rosenbeete angelegt. Der Fußweg wurde durch eine Stütz- und Sitzmauer aus Basaltlavastein von der Fahrbahn abgetrennt. Die Fahrbahnbreite wurde auf vier Meter reduziert. Der Belag des Fußwegs, der aus eingewalzten Flusskieseln besteht, ist so befestigt, dass er bei Hochwasser nicht weggeschwemmt werden kann. Der Weg wurde auch von Rollstuhlfahrern getestet und für gut befunden.

 

Mit dem zweiten Bauabschnitt, der Fortsetzung der Uferpromenade bis zur Nikolausquelle, wurde Anfang 2016 begonnen. Auch hier wurde die benachbarte Fahrbahn von 5,5 auf 4,0 Meter verkleinert, um mehr Platz für Fuß- und Radverkehr zu schaffen. Mit der Einmündung der Mattheus-Müller-Straße in die Josef-Hölzer-Straße weitet sich das Profil der Rheinuferpromenade deutlich auf. Der Eindruck des großzügigen Profils wird durch die nördlich anschließenden Villengärten noch verstärkt. Um diesem parkähnlich geprägten Abschnitt gerecht zu werden, wurden, statt der strengen Schirmplatanen, locker wachsende Zierkirschen und Magnolien als begleitende Bäume verwendet. Wichtig war den Planern der Erhalt der großgewachsenen Ahornbäume, welche sich mit ihrem Habitus gut in die Auenlandschaft einfügen.

 

Der Uferbereich kann nun auch als Ausstellungsfläche (Kunstufer) oder als Standfläche bei Veranstaltungen genutzt werden.

 

Während der Uferweg im ersten Bauabschnitt geradlinig und „puristisch“ gestaltet wurde, zeigt sich der zweite Abschnitt des Uferweges, der mit ca. 550 Meter wesentlich länger ist, mit seinen zwei platzartigen Erweiterungen deutlich aufgelockerter. Zudem wurden Flächen für 13 Sitzbänke angelegt. Mit letzten Arbeiten zur Neugestaltung des Umfeldes wurde die Maßnahme im Frühjahr 2017 abgeschlossen.

 

Im Rahmen der interkommunalen Gesamtmaßnahme wurden zur Entlastung des Rheinufers und der Ortskerne vom Parkverkehr am Ortsrand des Nachbarortes Walluf Flächen angekauft und ein Entlastungsparkplatz errichtet. In Geisenheim wurde ein Altarm des Rheins wiederhergestellt. Die so genannte Schönbornsche Aue ist als Ausgleichsmaßnahme für eine Autobahnerweiterung angelegt worden (Fertigstellung 2015). Ein Brückenbauwerk für Radfahrer und Fußgänger über den Altarm wurde bereits 2014 fertig gestellt und konnte nun angebunden werden. Darüber hinaus wurden in Geisenheim Sitzstufen am Rheinufer angelegt, der Platz um den Weinprobierstand umgestaltet und ein ortsnaher Parkplatz an der Bundesstraße 42 neu errichtet.

Neuer Uferweg (Foto: Peter Foißner)
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