Stadtumbau in Hessen:
Heringen-Kernstadt

Hauptstraße (Foto: Stadt Heringen)

Das Fördergebiet Heringen-Kernstadt wurde 2016 in das Programm Stadtumbau in Hessen aufgenommen.

 

Das Gebiet umfasst die wesentlichen Funktionsbereiche und Einrichtungen wie das Rathaus, die Werratalschule, das Bürgerhaus und diverse Einzelhandelslagen (um Hauptstraße und August-Vilmar-Straße sowie im Gewerbe- und Mischgebiet "Im Ried"). Mit einbezogen ist auch der Bereich um den Friedrich-Ebert-Platz, wo Arztpraxen und gesundheitsnahe Dienstleistungen konzentriert sind und wo eine sehr unbefriedigende Situation für den ruhenden Verkehr vorhanden ist. Im nördlich gelegenen Gewerbegebiet (Riedweg) gibt es ebenfalls einen Bedarf zur städtebaulichen Neuordnung.

 

Die Verortung der Einrichtungen zeigt die zentrale Rolle und Funktion des abgegrenzten Bereiches im Hinblick auf die Gesamtstadt und den Heringen (Werra) raumordnerisch zugeordneten Mittelbereich. Ganz grundsätzlich soll mit dem Stadtumbau die Funktionsfähigkeit des Mittelzentrums Heringen (Werra) nachhaltig gesichert werden. Darüber hinaus ist das Fördergebiet mit der Heringen-Information und dem Werra-Kalibergbau-Museum der wesentliche Anlaufpunkt für Besucher und Touristen und bietet verschiedene Freizeitmöglichkeiten und öffentliche Einrichtungen.

 

Die Stadt Heringen (Werra) ist geprägt von Bevölkerungsverlusten und einer zunehmend alternden Bevölkerung. Vor diesem Hintergrund ist sie einem starken Anpassungsdruck ausgesetzt. Die demografischen Entwicklungen wirken schon jetzt negativ auf das Stadtbild aus. Dieses ist schon heute stellenweise gekennzeichnet durch Leerstände und Unternutzungen. Die Qualität der Bausubstanz ist häufig mangelhaft, der Modernisierungs- und Instandsetzungsbedarf für viele Gebäude ist hoch. Gleichzeitig ist aber eine Nachfrage nach altersgerechten Wohnungsangeboten gegeben.

 

Heringen besitzt aufgrund seines weitgehend ländlichen Charakters und wegen seiner Lage am Fluss einen hohen Anteil von Grünflächen auf, sowohl innerstädtisch, als auch in der unmittelbaren Umgebung der Ortslage. Derzeit weisen die Grünflächen jedoch vielfach eine mangelnde Vernetzung, teilweise auch eine defizitäre Gestaltung und dadurch oft eingeschränkte Nutzungsmöglichkeiten auf. Zudem sind das Werraufer und damit der in weiten Teilen das Stadtbild prägende Fluss im Bereich des vorgeschlagenen Fördergebietes nur begrenzt zugänglich und nutzbar. Deshalb sollen der Fluss und sein an den Kernort angrenzendes Umfeld für die Naherholung besser erlebbar gemacht werden. Zahlreiche Häuser, darunter viele, teilweise historisch wertvolle Fachwerkgebäude entsprechen nicht oder nur unzureichend den aktuellen energetischen Ansprüchen. Auch die öffentlichen Gebäude weisen in dieser Hinsicht zum großen Teil gravierende Defizite auf, so dass hier Optimierungen in der Energieversorgung und bauliche Maßnahmen im Hinblick auf die Energieeffizienz stattfinden sollen.

 

Die bestehenden Defizite insbesondere im Bereich des bedarfsangepassten Wohnungsbaus sowie bei den energetischen Standards belegen den baulichen Erneuerungsbedarf im Stadtumbaugebiet. Neben dem gebäudespezifischen Anpassungsdruck liegen darüber hinaus auch Gestaltungs- und Funktionsmängel für ganze Blockbereiche vor, insbesondere beiderseits entlang der Hauptstraße. Die Behebung dieser Mängel eröffnet Potenziale für eine angepasste Innenentwicklung. So kann exemplarisch der Innenbereich eines der großen Baublöcke überplant, entwickelt und mit einer neuen Nutzungsmischung nachhaltig saniert und zukunftsfähig gestaltet werden.

Ausgewählte Projekte


Fördergebiet

Fördergebiet Heringen-Kernstadt - Stadtumbau in Hessen (Plan: Stadt Heringen)
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