Soziale Stadt: Baunatal - Baunsberg
Es handelt sich um ein Wohngebiet der 60er Jahre, das als Wohn- und Schlafstadt für die Arbeiter eines nahegelegenen VW-Werkes konzipiert war. Es erfolgte eine Erweiterung des Baugebiets und Verdichtung in den darauffolgenden Jahrzehnten insbesondere mit sozialem Wohnungsbau in Geschossbauten. Ein häufiger Eigentümerwechsel und ein hoher (energetischer) Sanierungsbedarf ist festzustellen. Trotz guter ÖPNV-Anbindung, gutem Schul- und Kitaangebot sowie der Lage am Wald ist die Bevölkerungsfluktuation hoch.
Darüber hinaus gibt es verkehrliche Gefahrenpunkte, eine schwierige Orientierung aufgrund unübersichtlicher Fußwegeverbindungen und eine fehlende Barrierefreiheit sowie eine unzureichende Beleuchtung. Es gibt zudem wenige soziale Infrastruktur, kaum Kommunikationsorte oder generationenübergreifende Treffpunkte und ein Vereinsleben ist kaum vorhanden.
Die Wohnungsbaugesellschaft GWH erwarb in den letzten Jahren rund 790 Wohneinheiten und plant mit Neubauten eine Nachverdichtung. Zudem wird durch ein Neubaugebiet weiterer Zuzug erwartet. Das eröffnet neue Perspektiven für eine positive Quartiersentwicklung. Geplant ist eine Verbesserung und Aufwertung von Außenanlagen, Spielplätzen und Wegen. Ein zentrales Projekt stellt die Erweiterung des seit 1998 von Stadt betriebenen Stadtteilzentrums dar. Durch den Umbau eines angrenzenden ehemaligen Kirchenzentrums zu einem Kinder- und Familienzentrum wird auf den zusätzlichen Bedarf reagiert. Hier sind weitere Angebote für Familien, eine zusätzliche Kindergartengruppe und ein Multifunktionssaal, der sowohl als Bewegungsraum für die Kita-Kinder als auch für Veranstaltungen und Feste genutzt werden kann, geplant.
Umbau des ehemaligen Kirchenzentrums zum Kinder- und Familienzentrum Baunsberg
Die Planung des Kinder- und Familienzentrums Baunsberg ist langfristig ausgerichtet, ein Weiterbetrieb ist auch nach Abschluss der Förderung durch das Programm Soziale Stadt seitens der Stadt Baunatal incl. der erforderlichen personellen Ressourcen gesichert. Das Stadtteilzentrum Baunsberg wird inzwischen seit 17 Jahren von der Stadt Baunatal betrieben. Mit dem Bau von voraussichtlich mindestens 350 neuen Wohnungen im Geschosswohnungsbau (teilweise öffentlich gefördert) in den nächsten Jahren im kleinen Neubaugebiet Akazienallee und der Nachverdichtung im Bestand der GWH sowie der Integration von Flüchtlingen in Gemeinschaftsunterkünften und in Wohnungen im Fördergebiet besteht weiterhin hoher Bedarf an Kita-Plätzen, an Angeboten für Familien und insgesamt an Integrationsarbeit für die im Zuge der recht hohen Fluktuation im Wohngebiet neu zugezogene Bevölkerung.